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	Filmformate | 
  
   
    |   Der 
        Filmformat-Führer ist eine ausführliche Übersicht über aktuelle 
        und historische Filmformate. 
        Vollständig ist diese Liste nicht, weil nicht jedes seltene Format 
        dabei ist, aber alle bekannten Systeme sind dennoch vertreten.  
        Ausführlichere Informationen über Filmformate mit viel Originalmaterial 
        gibt es im American 
        Widescreen Museum. 
      
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	  Stummfilm 
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    			| Einsatz: | 
    			1893 bis ca. 1932 | 
  			 
  			
    			| Bildformat: | 
    			1.33:1 | 
  			 
  			
    			| Kamera & Projektorlinse: | 
    			sphärisch | 
  			 
  			
    			| Gesamte Bildgröße: | 
    			0.980" x 0.735" (24.9 x 18.7 mm) | 
  			 
  			
    			| Genutzte Bildgröße: | 
    			0.980" x 0.735" (24.9 x 18.7 mm) | 
  			 
  			
    			| Geschwindigkeit: | 
    			16 - 24 Bilder pro Sekunde | 
  			 
  			
    			| Ton: | 
    			keiner | 
  			 
  		 
	
	Das 35mm-Filmformat hatte seinen Ursprung in den frühen Kinetoscope-Versuchen von Thomas Edison, der schon um 1890 herum einen Filmstreifen verwendete, der fast identisch mit dem heutigen 35mm-Filmmaterial war und sich trotz einiger Konkurrenzformate bald als Standard etablierte. 
 
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		Das Filmbild war beim frühen Stummfilm vier Perforationslöcher hoch und es wurde meist das gesamte belichtete Bild bei der Projektion wiedergegeben. Die Laufgeschwindigkeit war variabel, weil die frühen Filmkameras noch keine Motoren besaßen und mit einer Handkurbel betrieben wurden. Dadurch entstanden Geschwindigkeiten zwischen 16 und 25 Bildern pro Sekunde, so daß viele Filme aus dieser Zeit heute seltsam aussehen, weil sie oft zu schnell abgespielt werden. Bei Stummfilm-Restaurationen wird heute oft sichergestellt, daß die korrekte Laufgeschwindigkeit gewählt wird. 
 
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    |  
	
	  Academy-Standard 
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    			| Einsatz: | 
    			1932 - 1952 (teilweise bis heute) | 
  			 
  			
    			| Bildformat: | 
    			1.37:1 | 
  			 
  			
    			| Kamera & Projektorlinse: | 
    			sphärisch | 
  			 
  			
    			| Gesamte Bildgröße: | 
    			0.864" x 0.630" (21.9 x 16.0 mm) | 
  			 
  			
    			| Genutzte Bildgröße: | 
    			0.825" x 0.602" (21.0 x 15.3 mm) | 
  			 
  			
    			| Geschwindigkeit: | 
    			24 Bilder pro Sekunde | 
  			 
  			
    			| Ton: | 
    			Mono-Lichtton | 
  			 
  		 
	
	   Mit der Einführung des Tonfilms auf Lichtton-Basis Ende 
        der zwanziger Jahre mußte die Größe des Filmbilds verändert werden, um 
        die Tonspur auf dem Filmstreifen unterbringen zu können. Frühe Tonfilme 
        setzten die Lichttonspur einfach links neben das Filmbild, wodurch das 
        Format auf ein fast quadratisches Bild im Verhältnis von etwa 1.19:1 kam. 
        Um dies auszugleichen, wurde die Höhe des Filmbilds reduziert, was ein 
        Format von 1.37:1 zur Folge hatte.   | 
	
	
	
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        Dadurch entstand ein größerer Abstand zwischen den einzelnen Filmbildern, 
        der den Vorteil hatte, daß die Klebestellen nicht mehr im Bild sichtbar 
        waren. Das geänderte Format wurde 1932 von der amerikanischen Academy 
        of Motion Picture Arts and Sciences standardisiert, war aber schon seit 
        etwa 1928 im Gebrauch. Die Academy Ratio wurde für praktisch alle Filme 
        zwischen 1932 und 1952 bis zum Durchbruch der verschiedenen Breitwand-Filmverfahren 
        verwendet und ist auch heute noch gelegentlich aus künstlerischen Gründen 
        im Einsatz.  
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    |  
	
	  Flat Widescreen 
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    			| Einsatz: | 
    			seit 1953 | 
  			 
  			
    			| Bildformat: | 
    			1.66:1 - 1.85:1 | 
  			 
  			
    			| Kamera & Projektorlinse: | 
    			sphärisch | 
  			 
  			
    			| Gesamte Bildgröße: | 
    			0.864" x 0.630" (21.9 x 16.0 mm) | 
  			 
  			
    			| Genutzte Bildgröße 1.66:1: | 
    			0.825" x 0.491" (21.0 x 12.7 mm) | 
  			 
  			
    			| Genutzte Bildgröße 1.85:1: | 
    			0.825" x 0.446" (21.0 x 11.3 mm) | 
  			 
  			
    			| Geschwindigkeit: | 
    			24 Bilder pro Sekunde | 
  			 
  			
    			| Ton: | 
    			Analoger Lichtton (Mono/Dolby Surround) und/oder Dolby Digital, DTS, SDDS | 
  			 
  		 
	
	  Mit dem überraschenden Erfolg von Cinerama im Jahr 1952 
        waren alle Filmstudios unter großen Druck geraten, Verfahren für möglichst 
        breite Bildformate zu entwickeln. Die einfachste und billigste Methode 
        war das 1.37:1-Bild des Academy-Formats einfach oben und unten abzudecken 
        und das dadurch entstandene breitere Bild auf eine große Leinwand zu projezieren. 
        Während 20th Century Fox 1953 auf das anamorphotische CinemaScope-Verfahren 
        setzte, zögerten andere Studios noch große Investitionen zu machen und 
        wandten sich vorerst den "flat" gedrehten und nachträglich gematteten 
        Breitwand-Formaten zu. Paramount experimentierte bereits 1953 mit 1.66:1, 
        MGM und Disney versuchten es zuerst mit 1.75:1 und andere Studios folgten 
        mit 1.85:1, das sich zum amerikanischen Standardformat entwickelte. In 
        Europa setzte sich zunehmend 1.66:1 durch, wurde aber seit den siebziger 
        Jahren von 1.85:1 verdrängt.  
 
        Üblicherweise wird bei der Filmproduktion das gesamte 1.37:1-Negativ belichtet, 
        aber die Bildkomposition auf das gewünschte breitere Format ausgerichtet 
        und darauf geachtet, daß bei den unbenutzten Teilen am oberen und unteren 
        Rand des Bilds keine unerwünschten Dinge wie Kabel oder Mikrofone zu sehen 
        sind. Die "Matte" wird erst in der Postproduktion eingesetzt 
        oder manchmal auch ganz weggelassen, so daß der Film erst bei der Projektion 
        abgedeckt wird. Manchmal wird die Abdeckung auch direkt bei der Aufnahme 
        eingesetzt ("hard-matte") und ist schon auf dem Filmnegativ vorhanden, 
        oft sind aber auch fertige Kinokopien noch in 1.37:1 ("soft-matte"). Durch 
        das immer öfter eingesetzte digitale Interpositiv geschieht dies nicht 
        heute nicht mehr so oft, weil das digital bearbeitete Filmbild meist nur 
        im Zielformat vorhanden ist und so nur "hard-matted" auf den 
        Filmstreifen ausbelichtet werden kann.  
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    			| Einsatz: | 
    			1953 - 1967 | 
  			 
  			
    			| Bildformat: | 
    			2.55:1 / 2.35:1 | 
  			 
  			
    			| Kamera & Projektorlinse: | 
    			Anamorph 2x | 
  			 
  			
    			| Gesamte Bildgröße: | 
    			0.937" x 0.735" (23.8 x 18.7 mm) / 0.868" x 0.735" (22.0 x 18.7 mm) | 
  			 
  			
    			| Genutzte Bildgröße: | 
    			0.912" x 0.715" (23.2 x 18.2 mm) / 0.839" x 0.700" (21.3 x 17.9 mm) | 
  			 
  			
    			| Geschwindigkeit: | 
    			24 Bilder pro Sekunde | 
  			 
  			
    			| Ton: | 
    			Mono-Lichtton und/oder 4-Spur-Magnetton | 
  			 
  		 
	
	  Nachdem 1952 Cinerama die großen Filmstudios in Panik 
        versetzte hatte, kaufte 20th Century Fox das Verfahren Anamorphoscope 
        des französischen Erfinders Henri Chrétien, der sich die hypergonaren 
        Linsen schon Ende der 20er Jahre patentieren ließ. Der erste Film, der 
        mit diesen neuen Linsen gedreht wurde war The Robe, dessen Produktion 
        schon im Academy-Format begonnen hatte, aber zugunsten CinemaScope noch 
        einmal neu begonnen wurde. Mit der Ausnahme von Paramount, die auf VistaVision 
        setzten, lizensierten praktisch alle großen Hollywood-Studios die CinemaScope-Technik 
        von Fox.  
 
        CinemaScope basiert auf dem Prinzip der anamorphen Filmaufzeichnung, bei 
        der das Filmbild mit einer speziellen Linse bei der Aufnahme im Verhältnis 
        2:1 seitlich zusammengedrückt und bei der Projektion mit der gleichen 
        Linse wieder entzerrt wird. Dadurch wird ein Bildformat von 2.66:1 erzeugt, 
        das bei der ersten frühen CinemaScope-Variante durch das Hinzufügen von 
        Magnettonspuren zu den Filmkopien auf 2.55:1 reduziert wurde. Außerdem 
        besaßen die ersten CinemaScope-Kopien sogenannte "Fox Holes" als Perforation, 
        die etwas schmaler waren als herkömmliche Perforationslöcher, um die vier 
        Magnettonspuren auf dem Filmstreifen unterbringen zu können. Als eine 
        Lichttonspur mit halber Breite aus Kompatiblitätsgründen dazukam, wurde 
        die Bildbreite auf 2.35:1 verringert und auf Drängen der anderen Studios 
        auch kostengünstigere Kopien mit Lichtton und normalen Perforationlöchern 
        möglich gemacht.  
 
        Das frühe CinemaScope hatte einige Nachteile. Einer der größten war die 
        Imperfektion der frühen von der Firma Bausch & Lomb hergestellten Linsen, 
        die mit Verzerrungen und Tiefenschärfe-Problemen zu kämpfen hatten. Besonders 
        fällt dies bei Nahaufnahmen von Gesichtern auf, die bei den ersten CinemaScope-Filmen 
        meist erst gar nicht gemacht wurden, um den "CinemaScope-Mumps" zu vermeiden. 
        Auch wurde oft die schlechte Projektionsqualität, eine hohe Körnigkeit 
        und blasse Bilder kritisiert, die durch die noch nicht ganz ausgereiften 
        Optiken und Filmtypen verursacht wurden. Innerhalb von ein paar Jahren 
        wurden diese Probleme aber gelöst und betrafen oft nur die Filmkopien, 
        aber nicht die Negative, so daß später von CinemaScope-Filmen bessere 
        Kopien gezogen werden konnten.  
 
        1955 versuchte 20th Century Fox mit den aufkommenden großformatigen 65/70mm-Formaten 
        mitzuhalten und entwickelte CinemaScope 55, das ein 55mm breites Filmnegativ 
        mit einem riesigen, acht Perforationslöcher hohes Negativbild im 2:1-Verhältnis 
        besaß. Gedreht wurde mit umgebauten 70mm-Kameras, aber die ursprünglich 
        geplanten 55mm-Vorführkopien wurden nie gemacht, weil es keine Möglichkeiten 
        gegeben hätte sie wiederzugeben - stattdessen wurden von den 55mm-Negativen 
        35mm-CinemaScope-Reduktionen im 2.55:1-Format kopiert. Mit The King 
        and I und Carousel wurden nur zwei Filme in diesem Format 
        gedreht, danach wurde das System von Fox wegen der komplizierten und anfälligen 
        Linsensysteme zugunsten von Todd-AO, an dem das Studio sich beteiligte, 
        aufgegeben. Anfang der sechziger Jahre brachte Fox The King and I 
        in 70mm umkopiert unter der Bezeichnung Grandeur 70 wieder in die Kinos, 
        35mm-Kopien wurden als CinemaScope 55 beworben.  
 
Unter verschiedenen Namen wie Franscope, Japscope, Ultrascope und anderen wurden in vielen Ländern Filme mit anamorphen Verfahren gedreht, die mit CinemaScope kompatibel waren, denn 20th Century Fox hatte zwar das Patent auf den eigenen Linsen, aber nicht auf das allgemeine Verfahren. Ab 1957 wurden die alten CinemaScope-Kameralinsen langsam von verbesserten Modellen der Firma Panavision ersetzt, die sich in den sechziger Jahren zum Marktführer entwickelte. 20th Century Fox drehte aber noch bis 1967 mit den eigenen CinemaScope-Linsen, bis auch dort auf Panavision-Equipment umgestellt wurde. Obwohl es heute eigentlich kein CinemaScope mehr gibt, ist der Name ein Synonym für alle anamorphen Filmformate geworden und wird von 20th Century Fox manchmal noch aus nostalgischen Gründen als Markenname verwendet. 
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    			| Einsatz: | 
    			
          seit 1957 | 
  			 
  			
    			| Bildformat: | 
    			
          2.35:1 / 2.39:1  | 
  			 
  			
    			| Kamera & Projektorlinse: | 
    			
          anamorph 2x | 
  			 
  			
    			| Gesamte Bildgröße: | 
    			
          0.864" x 0.732" (21.9 x 18.5 mm) | 
  			 
  			
    			
          | Genutzte Bildgröße: | 
    			
          1957: 0,839" x 0,715" (21,4 
            x 18,1 mm) = 2,346:1 
            1970: 0,838" x 0,700" (21,3 x 17,8 mm) = 2,394:1 
            1992: 0,825" x 0,690" (20,9 x 17,5 mm) = 2,391:1 | 
  			 
  			
    			| Geschwindigkeit: | 
    			24 Bilder pro Sekunde | 
  			 
  			
    			| Ton: | 
    			
          Lichtton (Mono/DolbySR) und/oder Dolby 
            Digital, DTS, SDDS Digitalton | 
  			 
  		 
	
	  Die Firma Panavision wurde 1953 von Robert Gottschalk 
        zusammen mit fünf Partnern gegründet, als der Inhaber eines Kamerageschäfts 
        herausfand, daß Bausch & Lomb, die Hersteller der CinemaScope-Linsen, 
        Probleme hatten die enorme Nachfrage von Projektorlinsen zu erfüllen. 
        Gottschalk verbesserte daraufhin zusammen mit seinen Partnern William 
        Mann und Walter Wallin das Linsensystem und brachten 1954 die Super Panatar-Linse 
        heraus, mit der man stufenlos von sphärische auf anamorphe Projektion 
        umschalten konnte. Später wurde diese Linse durch die nochmals verbesserte 
        Ultra Panatar abgelöst, während man die Micro Panatar in einen Filmkopierer 
        einsetzen und CinemaScope-Filme in normales Format konvertieren konnte 
        - ein enormer Vorteil für die Filmstudios, die ihre frühen CinemaScope-Produktionen 
        oft parallel im Normalformat drehten, weil viele Kinos noch nicht für 
        Breitwand-Projektion ausgerüstet waren.  
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        Es dauerte noch einige Jahre, aber 1958 gelang es Robert Gottschalk und 
        seinen Kollegen, das Problem des sogenannten CinemaScope-Mumps, den Verzerrungen 
        bei Nahaufnahmen mit anamorphen Linsen, zu lösen. Das Ergebnis war die 
        Auto Panatar-Kameralinse, die sich in Windeseile verbreitete und bald 
        von allen Studios eingesetzt wurde - nur nicht von 20th Century Fox, wo 
        weiter mit den eigenen CinemaScope-Linsen gedreht wurde. Ende der fünfziger 
        Jahre war CinemaScope praktisch bedeutungslos geworden und fast alle Filme 
        im anamorphen Breitwandformat wurden mit Linsen von Panavision gedreht 
        - auch 20th Century Fox gab 1967 die eigenen CinemaScope-Linsen auf und 
        verwendt seitdem Panavision-Equipment.  
         
        Mitte der sechziger Jahre stieg Panavision auch ins Kamerageschäft ein, 
        nachdem die Kamera-Abteilung von MGM aufgekauft wurde und die Standard-Kamera 
        der Filmindustrie, die Mitchell BNC, verbessert wurde. Zu diesem Zeitpunkt 
        wurde auch das Geschäftsmodell umgestellt: es wurden keine Kameras und 
        Linsen mehr verkauft, sondern nur noch verliehen um eine gleichbleibende 
        Qualität des Equipments zu garantieren. Ende der sechziger Jahre wurden 
        auch erstmals Linsen für sphärische 1.85:1-Aufnahmen produziert, und 1972 
        revolutionierte Panavision mit der leichten und leisen Panaflex 35mm-Kamera 
        die Filmindustrie. Heute ist Panavision einer der größten Kamera- und 
        Linsenhersteller und hat sogar den Sprung zur digitalen Kameratechnik 
        geschafft.  
         
        Das Panavision-Bildformat hat sich im Laufe der Jahre scheinbar mehrmals 
        geändert, denn in diesem Format gedrehte Filme werden oft mit Formaten 
        zwischen 2.30:1 und 2.40:1 bezeichnet. Tatsächlich wurde lediglich die 
        Bildhöhe etwas reduziert, um Schnitte an den Bildkanten zu verdecken - 
        belichtet wurde aber immer das ganze Filmbild, lediglich der empfohlene 
        Projektions-Ausschnitt wurde angepaßt. 1957 hatte das Bild bei der Einführung 
        noch das Format 2.346:1, 1970 wurde die Bildhöhe auf 2.394:1 geändert 
        und 1992 auf 2.391:1. Allerdings ist der Unterschied zwischen 2.35:1 und 
        2.40:1 so gering, daß er besonders bei Videotransfern kaum eine Rolle 
        spielt und von der Bildkomposition des jeweiligen Films abhängt. Bildformate 
        zwischen 2.30:1 und 2.40:1 sind bei Transfern von anamorphen Bildformaten 
        generell völlig normal.  
         
        Im Abspann eines Films steht Panavision heute als Markenname generell 
        für die verwendeten Kameras und Linsen. "Filmed in Panavision" bedeutet, 
        daß im anamorphen Verfahren gedreht wurde, "Filmed with Panavision Cameras 
        and Lenses" hingegen daß im Normalverfahren, allerdings mit Panavision-Geräten, 
        gefilmt wurde.  
       
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    			| Einsatz: | 
    			
          1954-1961 | 
  			 
  			  			
          | Bildformat Negativ: | 			
          1.50:1  | 
  			 
			
    			
          | Gesamtes / Genutztes Negativ: | 
    			
          1.496" x 0.992" (37.9 x 25.1 
            mm) / 1.418" x 0.772" (36.0 x 19,61 mm) | 
  			 
  			
  			  			
          | Bildformat & Größe Positiv: | 			
          1.66:1 - 1.85:1 / 0.825" x 0.446" 
            (20.9 x 11.3 mm) | 
  			 
  			
    			
          | Kamera & Projektorlinse: | 
    			
          sphärisch | 
  			 
  			
    			| Geschwindigkeit: | 
    			24 Bilder pro Sekunde | 
  			 
  			
    			| Ton: | 
    			Mono-Lichtton | 
  			 
  		 
	
	  VistaVision war Paramounts Antwort auf CinemaScope, denn 
        das Studio wollte ein eigenes Breitwand-Format verwenden und nicht von 
        20th Century Fox abhängig sein. VistaVision wurde das erste Mal von Paramount 
        Ende 1953 für die Dreharbeiten von White Christmas eingesetzt 
        und war bis Ende der fünfziger Jahre ein gerne für große Produktionen 
        verwendetes Format, das auch von Alfred Hitchcock für einige seiner Filme 
        eingesetzt wurde.  
 
VistaVision verwendete auch herkömmliches 35mm-Filmmaterial, allerdings lief das Filmnegativ nicht vertikal, sondern horizontal durch speziell umgebaute Kameras. Das acht Perforationslöcher breite Filmbild auf dem Negativ war genauso groß wie ein normales 24x36-Foto und hatte dadurch gegenüber anderen Verfahren den Vorteil einer höheren Auflösung auf dem Kameranegativ. Für die Kinokopien wurde ein variables Format zwischen 1.66:1 und 1.85:1 aus dem 1.5:1-Negativbild extrahiert, gedreht und auf einen normalen 35mm-Film kopiert, der ohne weiteres auf einem Standard-Projektor wiedergegeben konnte, aber durch das viel größere Negativ gegenüber normalen 35mm-Filmen eine deutlich bessere Bildqualität hatte.  
 
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  	|  
	  Für besondere Anlässe wurden auch direkte Kopien im horizontalen 
        VistaVision-Format gemacht, deren Wiedergabe aber sehr problematisch war, 
        weil der Film fast doppelt so schnell wie sonst durch einen modifizierten 
        Projektor laufen mußte. 70mm-Kopien wären zwar theoretisch möglich gewesen, 
        wurden aber wegen der enormen Kosten nicht gemacht, weil Paramount an 
        der 70mm-Technik nicht interessiert war. Erst in den neunziger Jahren 
        wurde bei der Restauration von Alfred Hitchcocks Vertigo zur 
        Erhaltung des großformatigen Filmformats eine 70mm-Kopie des Films hergestellt. 
         
 
Die Blütezeit von VistaVision war schon Ende der fünfziger Jahre zu Ende, weil das Verfahren im Vergleich zu CinemaScope und Panavision sehr teuer und zu umständlich war. In den siebziger, achtziger und neunziger Jahren begannen sich Special-Effects-Experten für die VistaVision-Kameras wegen der hohen Auflösung zu interessieren und setzten sie oft für bei der Produktion von Spezial-Effekten ein. Mit dem Aufkommen von Computeranimationen war die Notwendigkeit eines hochauflösenden Filmnegativs für Effekt-Arbeiten aber nur noch sehr selten gegeben. 
 
 
        Genauso wie bei anderen großformatigen Filmformaten ist es auch heute 
        immer noch schwierig, gute Video-Transfer von VistaVision-Filmen zu machen. 
        Meist wird dies über den Umweg einer 35mm-Reduktionskopie gemacht, aber 
        in einigen seltenen Fällen auch direkt vom Originalnegativ, was eine fantastische 
        Bildqualität möglich macht, die mit 35mm-Prints kaum erreichbar ist. 
     	 
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    |    
 
          
      | 
	
  
  	 
		
         
          | Einsatz: | 
          1957-1985 | 
         
         
          | Negativ-Bildformat: | 
          2.25:1  | 
         
         
          | Gesamte Negativgröße: | 
          1.496" x 0.992" (37.9 x 25.1 mm)  | 
         
        
          | Genutzte Negativgröße:  | 
          1.420" x 0,850" (36.0 x 21.5 mm) | 
         
         
          | Kameralinse: | 
          anamorph 1.5x | 
         
         
          | Projektorlinse: | 
          anamorph 2x (35mm) / sphärisch 
            (70mm)  | 
         
         
          | Geschwindigkeit: | 
          24 Bilder pro Sekunde | 
         
         
          | Ton: | 
          Mono-Lichtton und/oder 4-Track Magnetton 
            (35mm)  
            6-Track-Magnetton (70mm) | 
         
       
	
	  Auch Technicolor wollte Mitte der fünfziger Jahre ein 
        Stück vom Breitwand-Kuchen abhaben und entwickelte zusammen mit der niederländischen 
        Firma Delft die Delrama-Linse, die mit einer VistaVision-Kamera kombiniert 
        wurde. Auf einem horizontal durch die Kamera laufenden Filmstreifen wurde 
        ein acht Perforationslöcher breites Negativ in der Größe des Kleinbildformats 
        von 1.5:1 mit einer zusätzlichen horizontalen Stauchung im Faktor 1.5:1 
        belichtet, wodurch eine insgesamt nutzbares Bildformat von 2.25:1 entstand. 
         
 
Wie bei VistaVision wurde dann das Bild gedreht und auf einen herkömmlichen 35mm-Filmstreifen kopiert - allerdings wurde das 2.25:1-Negativbild in ein 2.35:1-Positiv extrahiert, indem es verkleinert und weiter horizontal bis auf ein CinemaScope-kompatibles Verhältnis von 2:1 gestaucht wurde. Auch 70mm war als Zielformat vorgesehen, wofür das Bild beim Kopiervorgang mit der Delrama-Linse im Faktor 1.5:1 entzerrt und verkleinert werden mußte. Die Bildqualität hatte wegen des größeren Negativs bei der 35mm-Reduktion einen großen Qualitätsvorteil gegenüber CinemaScope, und auch 70mm-Prints hatten durch das ähnlich große Negativ eine genauso gute Bildqualität wie 65mm-Produktionen. Beim Einsatz von 70mm-Kopien wurde der Markenname "Super Technirama 70" verwendet. 
 
 
        Obwohl Technirama wegen des hohen Filmverbrauchs ziemlich teuer war, wurden 
        in diesem Verfahren zwischen 1957 und 1968 über fünfzig Filme gedreht, 
        darunter auch Stanley Kubricks Spartacus, die Komödien The 
        Grass is Greener und The Pink Panther und der Disney-Zeichentrickfilm 
        Sleeping Beauty. Seit den siebziger Jahren wurde Technirama allerdings 
        kaum noch als Produktionsformat eingesetzt, weil sich die Qualität von 
        herkömmlichem 35mm-Film inzwischen stark gebessert hatte und ein großformatiges 
        Negativ nur bei besonderen Anlässen zum Einsatz kam. Technirama war allerdings 
        das einzige Filmformat der fünfziger und sechziger Jahre, bei dem von 
        einem Negativ mit 35mm-Film 70mm-Kopien gemacht wurden.  
        | 
	
	
  	|  
	 Nur wenige Technirama-Produktionen sind heute noch in ihrem 
        Quellformat erhalten und werden bei Videotransfern meist von einer 35mm-Reduktionskopie 
        abgetastet - nur in seltenen Fällen, wie bei Stanley Kubricks Spartacus, 
        wurde das Filmnegativ für eine filmbasierte Restauration verwendet.  
  
	 | 
	
	
 
 
  
  
   
    |    
        
		  
        & SuperScope 235 
      | 
	
  
  	 
		
         
          | Einsatz: | 
          1954-1957 | 
         
         
          | Negativ-Bildformat: | 
          1.33:1 | 
         
         
          | Negativ-Bildgröße: | 
           0.980" x 0.735" (2,49 x 1,86 cm) | 
         
        
          | Positiv-Bildformat & Größe: | 
          2:00:1 - 0.715" x 0.715" (18.2 x 18.2 
            mm) 
            2.35:1 - 0.838" x 0.700" (21.2 x 17.7 mm) | 
         
         
          | Kameralinse: | 
          sphärisch | 
         
         
          | Projektorlinse: | 
          anamorph 2x | 
         
         
          | Geschwindigkeit: | 
          24 Bilder pro Sekunde | 
         
         
          | Ton: | 
          Mono-Lichtton | 
         
       
	
	   SuperScope hatte den Ursprung in einer Erfindung von 
        Joseph und Irving Tushinsky, die 1954 mit Methoden experimentierten, Flat 
        gedrehtes Filmmaterial in ein CinemaScope-ähnliches Wiedergabe-Format 
        umzukopieren. Mit ihrer Tushinsky-Linse, ein Aufsatz für optische Printer, 
        konnte man theoretisch jedes Filmformat so umkopieren, aber die großen 
        Filmstudios waren an dieser Idee nicht interessiert. 
 
        Im Auftrag von RKO entwickelten die Tushinsky-Brüder aber aus ihrer Idee 
        das Filmformat SuperScope als billigere Alternative zu CinemaScope. Das 
        Negativ wurde im alten Stummfilm-Format komplett belichtet, wobei nur 
        ein Ausschnitt aus der Bildmitte im Format von 2:1 verwendet werden sollte. 
        Dieser Bildteil wurde mit der Tushinsky-Linse in den Laboren von Technicolor 
        im Verhältnis 2:1 genauso wie beim CinemaScope-Verfahren horizontal zusammengedrückt, 
        aber wegen des anderen Bildformats hatte ein fertiger SuperScope-Print 
        ein quadratisches Bild, daß in der Mitte des Filmstreifens saß und rechts 
        davon ein Teil ungenutzt blieb - ein großer Designfehler, der zu Schwierigkeiten 
        bei der Wiedergabe auf normal justierten Projektoren führte. Ein weiteres 
        Problem war die etwas schlechtere Bildqualität gegenüber den anderen Formaten, 
        weil nur ein sehr kleiner Teil vom benutzbaren Platz auf dem Negativ verwendet 
        wurde und die Filmkörnigkeit stärker hervortrat. 
 
        SuperScope wurde zwischen 1955 und 1958 nur bei sehr wenigen Filmen verwendet, 
        ganz selten wurde auch ein "Flat" gedrehter Film ins 2:1-Format kopiert. 
        Als bei RKO deutlich wurde, daß das 2:1-Format keine Zukunft hatte, wurde 
        das Zielformat CinemaScope-Kompatibel gemacht, die Bildhöhe auf 2.35:1 
        reduziert und das Ergebis SuperScope 235 getauft. Auch die Bildqualität 
        konnte trotz des noch weiter verkleinerten Negativs gesteigert werden, 
        weil nun die Kopiertechnik bessere Ergebnisse liefern konnte und sogar 
        manchmal die frühen CinemaScope-Produktionen übertraf, die selbst 
        Schärfeprobleme aufgrund von imperfekten Linsen hatten.  
   | 
	
	
  
  	|  
      Das Ende von RKO im Jahr 1958 bedeutete auch das Aus für 
        SuperScope, lediglich Warner drehte Ende der fünfziger Jahre eine handvoll 
        Filme im umbenannten WarnerScope. Erst Anfang der achtziger Jahre wurde 
        SuperScope 235 als Super35 wiederbelebt.  
	 | 
  
	
	
  
  
   
    |  
	
	 Super 35 
      | 
	
  
  	 
		
  			
    			| Einsatz: | 
    			
          seit 1982 | 
  			 
  			
    			
          | Negativ-Bildformat: | 
    			1.33:1 | 
  			 
  			
    			
          | Negativ-Bildgröße: | 
    			
          4-Perf 0.980" x 0.735" (24,9 
            x 18,7 mm) 
            3-Perf 0.980" x 0.580" (24,9 x 14,7 mm) | 
  			 
  			
    			
          | Genutztes Negativ-Bild: | 
    			
          1.33:1-Bereich: 0,800" x 0,600" 
            (20,3 x 15,2 mm)  
            1.85:1-Bereich: 0,925" x 0,500" (24,1 x 12,7 mm)  
            2.35:1-Bereich: 0,925" x 0,393" (24,1 x 9,98 mm)  | 
  			 
  			
    			
          | Positiv-Bildformat & Größe: | 
    			
          wie bei Flat Widescreen (1.85:1) oder 
            Panavision (2.35:1) | 
  			 
  			
    			| Geschwindigkeit: | 
    			24 Bilder pro Sekunde | 
  			 
  			
    			| Ton: | 
    			
          Lichtton (Mono/DolbySR) und/oder Dolby 
            Digital, DTS, SDDS | 
  			 
  		 
	
	  Nachdem SuperScope seit Ende der fünfziger Jahre nicht 
        mehr eingesetzt worden war, kam die SuperScope 235-Variante erstmals wieder 
        1981 bei den Dreharbeiten der Musik-Dokumentation Dance Craze 
        zum Einsatz und wurde unter dem Namen Super Techniscope 1984 mit Greystoke 
        auch bei einer großen Hollywood-Produktion verwendet. Seit Ende der achtziger 
        Jahre boten die meisten Kamerahersteller dann dieses Verfahren unter dem 
        Namen Super 35 an, das von vielen Filmemachern wegen des Vorteils genutzt 
        wurde, mit sphärischen Linsen im 2.35:1-Bildformat drehen zu können und 
        weitgehend verlustlose 1.33:1-Vollbildfassungen für Videotransfer zu erstellen. 
         
         
        Genauso wie SuperScope und Techniscope ist Super 35 ein reines Produktionsformat, 
        von dem keine direkten Projektionskopien erstellt werden. Im Gegensatz 
        zu SuperScope wird das Breitwand-Bild nicht aus der Mitte des Negativs 
        entnommen, sondern aus den oberen zwei Dritteln. Die 1.33:1-Version verliert 
        dafür etwas an den Seiten, gewinnt aber mehr im unteren Bildteil. Im Idealfall 
        wird bei der Produktion die Bildkomposition so erstellt, daß in keinem 
        der beiden Ausschnitte etwas wesentliches fehlt.  
        | 
	
	
  	|  
      Man kann jedoch nicht so einfach garantieren, daß die Bildkomposition 
        der Vollbildversion genauso gut ist wie die Kinofassung, denn insbesondere 
        Spezialeffekte werden in der Regel nur für das Breitwand-Bild berechnet 
        und müssen in der Vollbild-Fassung als normales Pan&scan dargestellt werden. 
        Aus Kostengründen wird manchmal ein nur drei statt vier Perforationslöcher 
        hohes Bild auf dem Negativ belichtet, was etwa 25% weniger Film verbraucht 
        - dadurch kann zwar keine 1.33:1-Vollbildversion mehr erstellt werden, 
        aber für Fernsehproduktionen in 16:9 oder HDTV kann so problemlos ein 
        1.78:1-Bild extrahiert werden und 2.35:1 ist immer noch möglich. Wegen 
        der Kompatiblität zum in den USA immer noch dominierenden 1.33:1-Format 
        wird dies jedoch bei Kinofilmen nur sehr selten eingesetzt, ist aber bei 
        TV-Serien inzwischen zur Norm geworden, bei denen 1.33:1-Vollbildversionen 
        einfach durch horizontales Abschneiden des 1.78:1-Bilds gewonnen werden. 
         
  
	 | 
  
	
	
	
  
  
   
    |  
	
	  Techniscope 
      | 
	
  
  	 
		
         
          | Einsatz: | 
          seit 1963 | 
         
         
          | Bildformat: | 
          2.35:1 | 
         
         
          | Kameralinse: | 
          sphärisch | 
         
        
          | Projektorlinse: | 
          anamorph 2x | 
         
         
          | Negativ-Bildgröße: | 
          0.868" x 0.373" (22,1 x 9,47 
            mm) | 
         
         
          | Positiv-Format & Bildgröße | 
          wie bei CinemaScope & Panavision | 
         
         
          | Geschwindigkeit: | 
          24 Bilder pro Sekunde | 
         
         
          | Ton: | 
          Mono-Lichtton | 
         
       
	
	Techniscope ist eine Variation von SuperScope, die 1963 von der italienischen Abteilung von Technicolor entwickelt wurde und ein Format von 2.35:1 ohne anamorphe Linsen bei der Aufnahme ermöglicht. Im Gegensatz zu SuperScope wird bei Techniscope nicht das ganze Negativ belichtet, sondern das Filmbild auf nur zwei statt vier Perforationslöcher in der Höhe verkleinert (2-Perf), wodurch der Filmverbrauch um die Hälfte reduziert wird. Für die Projektion wurde das Filmbild in ein anamorphes Standard-Format umkopiert, das vollständig kompatibel mit CinemaScope und Panavision ist und auf allen dafür ausgerüsteten Projektoren gespielt werden kann.  
 
 
        Techniscope hat den großen Vorteil, daß mit sphärischen Linsen gedreht 
        werden kann, die besonders in den sechziger Jahren noch technisch viel 
        unproblematischer waren als Scope-Optiken und für Kameraleute mehr Flexibilität 
        bedeuteten. Nachteile sind die durch das um die Hälfte kleinere Filmnegativ 
        und den zusätzlichen Kopierschritt deutlich erhöhte Körnigkeit und die 
        schlechtere Schärfe, die aber durch sorgfältige Laborarbeit auf ein Minimum 
        reduziert werden konnte. Einer der größten Techniscope-Befürworter war 
        Sergio Leone, der alle seine Western in diesem Format drehte und mit seinen 
        extremem Weitwinkel-Einstellungen und Nahaufnahmen die Vorzüge des Systems 
        am beeindruckensten demonstrierte.  
 
        Heute wird Techniscope nicht mehr eingesetzt, da mit Super35 ein ähnliches, 
        aber technisch besser ausgereiftes Verfahren entwickelt wurde. Die Restauration 
        von alten Techniscope-Filmen ist heutzutage oft problematisch, weil das 
        Umkopieren der 2-Perf-Negative spezielle Geräte erfordert, von denen es 
        nur noch wenige gibt. Während MGM bei der Restauration von Sergio Leones 
        Western die Negative erst ins 4-Perf-Format umkopiert hatte, setzen andere 
        Studios wie Paramount bei Once upon a Time in the West auf einen 
        direkten digitalen Scan der 2-Perf-Vorlage, was allerdings keinen neuen 
        Filmprint, sondern nur ein digitales Master als Ergebnis hatte.  
        | 
	
	
	
	
  
  
   
    |    
     
	       
      | 
	
  
  	 
		
  			
    			| Einsatz: | 
    			
          1952-1962 | 
  			 
  			
    			| Bildformat: | 
    			
          2.65:1 (3 x 0.89:1) | 
  			 
  			
    			| Kamera & Projektorlinse: | 
    			sphärisch | 
  			 
  			
    			| Gesamte Bildgröße: | 
    			
          3 x 0.996" x 1.116" (25.3 
            x 28.3 mm) | 
  			 
  			
    			| Genutzte Bildgröße: | 
    			
          3 x 0.985" x 1.088" (25.0 
            x 27.6 cm) | 
  			 
  			
    			| Geschwindigkeit: | 
    			24 Bilder pro Sekunde | 
  			 
  			
    			| Ton: | 
    			
          7-Track Magnetton auf separatem 35mm-Streifen | 
  			 
  		 
	
	  Schon in den 30er Jahren experimentierte Fred Waller, ein 
        Filmingenieur bei Paramount, mit einer Armada von elf Kameras um ein möglichst 
        breites und plastisches Filmbild aus mehreren einzelnen Filmstreifen zusammensetzen. 
        Im zweiten Weltkrieg baute er den "Waller Gunnery Trainer", ein Aufnahme/Wiedergabesystem 
        mit fünf 16mm-Kameras. 
      
       
       | 
	
	
  
  	|  
	  Nach dem Krieg begann er sein Vitarama-System zu entwickeln, 
        daß drei 35mm-Kameras und eine gewölbte Leinwand einsetzte. Mit dem Tontechniker 
        Hazard E. Reeves, der später Präsident von Cinerama Inc. wurde, entwickelte 
        er ein siebenkanaliges Stereo-Tonsystem, das fünf Lautsprecher hinter 
        der Leinwand und zwei im Publikum benutzte. Der dritte im Bunde war Lowell 
        Thomas, der Präsident der Cinerama Productions wurde, die 1952 den ersten 
        Demonstrationsfilm im Cinerama-System vorstellte und damit der Startschuß 
        für die Breitwand-Revolution gab.  
         
        Cinerama wurde mit einer riesigen Kamera gefilmt, in der eigentlich drei 
        einzelne 35mm-Kameras steckten, die in einem geräuschgedämpften Gehäuse 
        untergebracht waren. Das Bild auf den einzelnen Filmstreifen erstreckt 
        sich vertikal über sechs statt wie sonst vier Perforationslöcher. Ein 
        Problem waren die Übergänge zwischen den drei Filmstreifen, die mit einem 
        speziellen Shutter zwischen den Projektionslinsen vermieden werden sollten. 
        Projeziert wurden diese drei Filmstreifen auf eine bis zu zwanzig Meter 
        breite, gewölbte Leinwand, die einen Blickwinkel von etwa 146° Breite 
        umschloß. Die Tonspuren wurden fast immer mit fünf Mikrofonen live auf 
        dem Set aufgenommen und waren auf einem vierten 35mm-Filmstreifen untergebracht, 
        der die Magnettonspuren enthielt.  
         
        Die Umrüstung eines Kinos zur Wiedergabe von Cinerama kostete damals bis 
        zu 75000 Dollar, und erst als das Verfahren Anfang der 60er Jahre seinem 
        Ende zuging wurden auch einige Kinos speziell für Cinerama-Projektion 
        gebaut. Von 1952 bis 1959 wurden nur sieben Reisedokumentationen produziert, 
        die aber sogar für heutige Verhältnisse noch sehr beeindruckend sind. 
        Erst 1962 wurden zwei letzte Spielfilme im 3-Kamera-Verfahren gedreht: 
        das Westernepos How the West was Won und The Wonderful World 
        of the Brothers Grimm.  
         
        Trotz des großen Erfolges dieser beiden Filme war das Format wegen der 
        ernormen Produktionskosten und der schwierigen Handhabung nicht mehr rentabel 
        und wurde durch die verschiedenen 70mm-Formate abgelöst. Eine zeitlang 
        wurde der Name Cinerama noch für 70mm-Produktionen in Super Panavision 
        70 verwendet, die auf fast genauso große Leinwände wie das ursprüngliche 
        3-Strip-Cinerama projeziert wurden - darunter waren unter anderem Filme 
        wie Stanley Kubricks 2001: A Space Odyssey und andere, die gerade 
        für solche riesigen Leinwände gedreht wurden.  
         
        Cinerama hatte aber auch Konkurrenz: Cinemiracle basierte auf einem ganz 
        ähnlichen Verfahren, aber damit wurde nur ein Film produziert. Erfolgreicher 
        war dagegen das russische Kinopanorama, das 1956 entwickelt wurde und 
        so gut wie identisch zu Cinerama war - es wurden hauptsächlich Dokumentationen 
        und nur wenige Spielfilme gedreht. Anfang der neunziger Jahre wurde Kinopanorama 
        von einem australischen Unternehmen neu zum Leben erweckt, das die alten 
        russischen Filme restaurierte, aber auch neue Filme in Kinopanorama drehte. 
         
         
        Heute gibt es noch drei erhaltene Cinerama-Kinos in Seattle, in Los Angeles 
        und im englischen Bradford. Diese Kinos sind die einzigen auf der Welt, 
        die noch 3-Strip-Cinerama mit drei Projektoren vorführen können, zusätzlich 
        werden auch noch viele 70mm-Produktionen gespielt. Vom Westernepos How 
        the West was won wurden vom neuen Rechteinhaber Warner sogar neue 
        Cinerama-Kopien hergestellt, die in den verbliebenen Cinerama-Kinos regelmäßig 
        vorgeführt werden.  
         
        Leider gibt es bis heute von keinem Cinerama-Film einen halbwegs vernünftigen 
        Videotransfer. How the West was won ist der einzige Cinerama-Film, 
        von dem es überhaupt eine DVD gibt, und diese stammt auch nur von einem 
        sehr alten Laserdisc-Transfer einer 35mm-Kopie, die nur einen Bruchteil 
        des kompletten Bildformats wiedergibt. Warner arbeitet angeblich seit 
        Jahren an einer Möglichkeit, Cinerama für den Heimkinomarkt tauglich zu 
        machen, was aber bisher immer am Budget und dem schlechten Zustand des 
        Quellmaterials scheiterte. 
   
	 | 
  
 
  
  
  
 
	
  
  
   
    |    
    
	      
      | 
	
  
  	 
		
        
    			| Einsatz: | 
    			
          1955-1970 | 
  			 
  			
    			| Bildformat: | 
    			
          2.20:1 (70mm-Print) | 
  			 
  			
    			| Kamera & Projektorlinse: | 
    			
          sphärisch | 
  			 
  			
    			
          | Bildgröße Negativ: | 
    			
          2.072" x 0.906" (52,6 x 23,0 mm) | 
  			 
  			
    			
          | Bildgröße Positiv: | 
    			
          1.912" x 0.870" (48.5 x 22.1 mm) | 
  			 
  			
    			| Geschwindigkeit: | 
    			
          30 oder 24 Bilder pro Sekunde | 
  			 
  			
    			| Ton: | 
    			
          Mono-Lichtton | 
  			 
  		 
	
	  Der Broadwayproduzent Mike Todd war 1952 an der Cinerama-Produktionsgesellschaft 
        mit beteiligt und überlegte, ob man das teure 3-Strip-Verfahren nicht 
        auch billiger mit nur einer Kamera bewerkstelligen konnte. Nach dem grandiosen 
        Erfolg von Cinerama verkaufte er seine Anteile und wandte sich an die 
        American Optical Company, einem der größten Hersteller von Kameras und 
        Linsen in den USA, um seine Idee zu verwirklichen. Schon Ende der 20er 
        Jahre wurde mit Filmbreiten bis zu 70mm experimentiert, und Todd hatte 
        einige der teilweise 25 Jahre alte 65mm-Kameras der Firma Mitchell gekauft. 
         
         
        Das System, das von Todds Firma und American Optical entwickelt wurde, 
        bestand aus diesen alten 65mm-Kameras, die mit einem Satz von vier speziellen 
        Linsen ausgestattet war, die Blickwinkel von 128, 64, 48, und 37 Grad 
        erfassen konnte und damit dem 146-Grad-Winkel von Cinerama schon sehr 
        nah kamen. Außerdem sollte der Film nicht mit den üblichen 24 Bildern 
        pro Sekunde, sondern mit 30 laufen, um Flimmern auf den riesigen Leinwänden 
        zu reduzieren. Während es schon in den dreißiger Jahren Versuche mit 70mm-Film 
        gab, wurde erst mit Todd-AO das Format mit den speziellen Linsen und dem 
        6-Kanal-Magnetton in Verbindung gebracht - es war tatsächlich ein "Cinerama 
        outa one Hole", ganz so wie es sich Mike Todd vorgestellt hatte.  
         
        Der verwendete 65mm-Negativfilm war im Prinzip genauso breit wie die fertige 
        70mm-Kopie, der allerdings an den Seiten noch je 2,5mm zur Unterbringung 
        der Magnettonspuren hinzugefügt wurden. Das Negativ wurde meist in voller 
        Breite zwischen den Perforationen belichtet und hatte dadurch eigentlich 
        ein Format von 2.29:1, aber davon wurde nicht alles genutzt, weil ein 
        Teil davon nach dem Umkopieren auf das Positiv von zwei der sechs Magnettonspuren 
        verwendet wurde. Dadurch entstand ein Bildformat von 2.21:1, das sich 
        später als Standardformat für sphärischen 70mm-Film etablierte.  
         
        Um die Kompatiblität mit Kinos zu wahren, die nicht mit 70mm-Projektoren 
        ausgerüstet waren, konnte auch eine 35mm-CinemaScope-Version erstellt 
        werden. Da das übliche Scope-Bild breiter als das 70mm-Frame war, wurde 
        das Negativ leicht in der Höhe beschnitten und ein Bereich in der Größe 
        von 1,912" x 0,816" herauskopiert. Die daraus resultierende Filmkopie 
        war mit CinemaScope und Panavision vollständig kompatibel. Da das Todd-AO-Verfahren 
        ursprünglich mit 30 Bildern pro Sekunde laufen sollte, wurden die ersten 
        Filme parallel auch mit 24 Bildern pro Sekunde gedreht, um eine Konvertierung 
        in CinemaScope-kompatible Kopien zu ermöglichen.  
        | 
	
	
 
  	|  
      Der erste ToddAO-Film war das Musical Oklahoma, 
        das parallel in Todd-AO und CinemaScope gedreht wurde, während die noch 
        aufwendigere Verfilmung von Jules Vernes Around the World in 80 Days 
        parallel auf 65mm-Film mit jeweils 24 und 30 Bildern pro Sekunde gefilmt 
        wurde. Diese Praxis danach aufgegeben und nur noch mit 24 Bildern pro 
        Sekunde gedreht, um die sowieso schon enorm hohen Kosten für das Filmmaterial 
        zu minimieren. Die 70mm-Versionen sollten nur in besonderen Roadshow-Veranstaltungen 
        besonders ausgestatteter Kinos mit riesigen gewölbten Leinwänden und sechskanaligem 
        Stereoton laufen - ein Luxus, der bis zum Ende der sechziger Jahre sehr 
        selten wurde.  
 
        Zwischen 1955 und 1970 wurden etwa 20 Filme in Todd-AO gedreht, allerdings 
        bekam das Format schon Ende der fünfziger Jahre Konkurrenz durch das bis 
        auf ein eigenes Linsensystem technisch identische Super Panavision-System, 
        weil nur wenige Todd-AO-Produktionen richtigen Gebrauch von den besonderen 
        Weitwinkel-Linsen machten. 1966 versuchte Todd-AO noch einmal mit der 
        70mm-Variante Dimension-150 seinen Marktanteil in der Kinobranche zu verstärken, 
        indem ein noch mehr verbessertes Linsensystem mit einem maximalen Blickwinkel 
        von 150 Grad entwickelt wurde. Allerdings wurden mit John Hustons The 
        Bible und Franklin J. Schaffners Patton nur zwei Filme unter 
        diesem Banner gedreht, das sich gegenüber der Konkurrenz nicht durchsetzen 
        konnte. Speziell für Dimension-150 umgerüstete Kinos gab es nur wenige, 
        außerdem wußten die Regisseure schon mit den ersten Weitwinkel-Linsen 
        nicht viel anzufangen und setzten diese auch bei Dimension-150 nur wenig 
        ein.  
 
        Für die Firma bedeutete das aber noch nicht das Ende, denn schon in den 
        sechziger Jahren wurden von Todd-AO auch CinemaScope-Kompatible Kameralinsen 
        verkauft, die dazu führten daß es 35mm-Filme mit der Bezeichnung "Filmed 
        in Todd-AO 35" gab, die manchmal auch als 70mm-Blowups wegen des 6-Track-Magnettons 
        in den Kinos liefen und verwirrenderweise auch als "Filmed in Todd-AO" 
        beworben wurden, obwohl sie nicht in 65mm gedreht wurden. Heute beschäftige 
        sich Todd-AO als Firma nicht mehr hauptsächlich mit Filmkameras und Projektionssystemen, 
        ist aber zu einem bei vielen Filmemachern beliebten Postproduktions- und 
        Tonstudio geworden.  
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    |    
    
	      
      | 
	
  
  	
         
          | Einsatz: | 
          seit 1959 | 
         
         
          | Bildformat: | 
          2.20:1 (70mm-Print) | 
         
         
          | Kamera & Projektorlinse: | 
          sphärisch | 
         
         
          | Bildgröße Negativ: | 
          2.072" x 0.906" (52,6 x 23,0 
            mm) | 
         
         
          | Bildgröße Positiv: | 
          1.912" x 0.870" (48.5 x 22.1 
            mm) | 
         
         
          | Geschwindigkeit: | 
          24 Bilder pro Sekunde | 
         
         
          | Ton: | 
          6-Track-Magnetton | 
         
       
      Als Robert Gottschalk 1956 für MGM das anamorphe MGM Camera 
        65-System entwickelte, war die sphärische 70mm-Technik noch fest in der 
        Hand von Todd AO. Nach dem Erfolg mit MGM begann Panavision aber auch 
        eine eigenes System für normalen 65/70mm-Film zu entwickeln, das 1959 
        unter dem Namen Super Panavision 70 vorgestellt wurde. Das Verfahren war 
        auf dem Filmstreifen identisch zu Todd-AO, aber Panavision hatte ein völlig 
        neues Linsensystem entwickelt, das einige Vorteile gegenüber den teuren 
        und unflexiblen Linsen der Konkurrenz hatte. Dadurch konnte Super Panavision 
        70 in den sechziger Jahren zum Marktführer werden und auch die Tradition 
        der Roadshow-Vorstellungen bis Anfang der siebziger Jahre weiterführen. 
         
 
        Zwischen 1959 und 1970 wurden 14 Filme in Super Panavision 70 produziert, 
        darunter auch viele große Erfolge wie My Fair Lady, West 
        Side Story und 2001: A Space Odyssey. Manchmal wurde Super 
        Panavision 70 auch als "Presented in 70mm Cinerama" beworben, aber es 
        handelte sich dabei immer um normale 70mm-Projektion, die allerdings auf 
        ähnlich große Leinwände wie beim Cinerama-System geworfen wurde. In den 
        siebziger Jahren wurde das kostspielige 70mm-Format kaum noch verwendet, 
        aber gelegentlich zur Herstellung von Special Effects als Quellformat 
        eingesetzt - einer der letzten großen Filme, der aus technischen Gründen 
        in Super Panavision 70 produziert wurde, war Tron im Jahr 1982. 
         
 
        In den achtziger Jahren wurde 70mm-Film hauptsächlich verwendet, um Blowups 
        von 35mm-Panavision-Filmen zu erstellen, die dann mit 6-Kanal-Magnetton 
        ausgestattet wurden - gedreht wurde mit 65mm-Kameras wegen der enormen 
        Kosten aber nur noch sehr selten. Trotzdem führte Panavision Anfang der 
        neunziger Jahre eine modernisierte Reihe von 65mm-Kameras unter dem Markennamen 
        Panavision System 65 und Panavision 70 ein, aber da nur noch wenige Kinos 
        70mm-Film wiedergeben konnten, scheiterte ein Revival des Systems. Die 
        letzten Filme, die noch mit 65mm-Kameras gedreht wurden, waren Ron Howards 
        Far and Away und Kenneth Branaghs Hamlet-Verfilmung. 
         
 
Videotransfer von 65/70mm-Material war lange Zeit problematisch, weil es keine zuverlässigen Geräte gab, mit denen eine qualitativ einwandfreie Abtastung möglich war. Bei den meisten DVD-Transfern von 70mm-Filmen wurde eine 35mm-Scope-Reduktion als Quelle eingesetzt, was aber keine merkbare Qualitätsverschlechterung zur Folge hatte. In den letzten Jahren gelang es jedoch einigen Studios mit Hilfe von neu entwickeltem Equipment auch hervorragende Abtastungen direkt von den 70mm-Filmvorlagen zu erstellen, die aber qualitativ nicht unbedingt immer besser waren als ähnliche Abtastungen von 35mm-Reduktionen. 
 
        | 
	
	
	
	
  
  
   
    |    
     
	      
        & MGM Camera 65 
      | 
	
  
  	 
		
         
          | Einsatz: | 
          seit 1957 | 
         
         
          | Bildformat: | 
          2.76:1 (maximal) | 
         
         
          | Kamera & Projektorlinse: | 
          anamorph 1.25x | 
         
         
          | Gesamte Bildgröße: | 
          2.072" x 0.906" (52.63 x 23.01 
            mm) | 
         
         
          | Genutzte Bildgröße: | 
          1.912" x 0,870" (48.56 x 22.10 
            mm) | 
         
         
          | Bildgröße 35mm-Area: | 
          1.619" x 0.865" (41.12 x 21,97 
            mm) | 
         
        
          | Printformat 35mm: | 
          wie bei CinemaScope | 
         
         
          | Ton: | 
          6-Track-Magnetton (70mm) 
            4-Track-Magnetton und/oder Mono-Lichtton (35mm Magoptical) | 
         
       
	
	  Schon in den dreißiger Jahren hatte MGM einige Filme 
        in einem frühen 70mm-Verfahren gedreht, dessen Kameras mehr als 25 Jahre 
        später noch einmal weiterverwendet wurden. Obwohl MGM zusammen mit 20th 
        Century Fox CinemaScope eingesetzt hatte, wurde parallel dazu an einem 
        eigenen Breitwand-Verfahren gearbeitet. 1953 wurde von John Arnold, dem 
        Chef der Kamera-Abteilung von MGM, ein Prototyp-Verfahren namens Arnoldscope 
        entwickelt, daß ein 35mm-Negativ horizontal statt vertikal mit einem zehn 
        Perforationslöcher breitem Filmbild belichtete. Dieses Verfahren wurde 
        aber nie für einen Film eingesetzt, stattdessen wendete sich MGM an Panavision 
        und deren Präsidenten Robert Gottschalk.  
         
        Panavision hatte sich bis dahin als Hersteller von den enorm gefragten 
        CinemaScope-Projektionslinsen einen Namen gemacht, aber noch keine eigenen 
        Kameralinsen hergestellt. Zusammen mit dem Filmstudio entwickelte die 
        Firma MGM Camera 65 und die Super Pantar-Linse, die das Filmbild auf einem 
        65mm-Negativ mit dem Faktor 1.25 stauchte und dadurch ein besonders breites 
        Bild in 2.76:1 ermöglichte, das das Seitenverhältnis von 2.65:1 von Cinerama 
        sogar noch übertraf. Im Prinzip hatten MGM und Panavision das Todd AO-Verfahren 
        mit einer anamorphen Linse ergänzt, um so ein noch breiteres Filmbild 
        für die riesigen gewölbten Leinwände der großen Roadshow-Kinos zu ermöglichen. 
        Die Kameras stammten noch aus MGMs 70mm-Versuchen aus den dreißiger Jahren 
        und wurden vom Hersteller Mitchell umgebaut, um sie mit den 65mm-Negativen 
        verwenden zu lönnen.  
         
        Ein zweites Ziel war neben der 70mm-Roadshow-Präsentation auch die Herstellung 
        von CinemaScope-kompatiblen 35mm-Kopien mit besonders guter Bildqualität, 
        um einen Film mit wenig Aufwand in möglichst vielen Kinos unabhängig vom 
        Format zeigen zu können. MGM war sich den Problemen des Todd-AO-Formats 
        mit den unterschiedlichen Geschwindigkeiten von 24 und 30 Bildern pro 
        Sekunde bewußt und wollte von vorneherein vermeiden, einen Film mit zwei 
        Kameras gleichzeitig drehen zu müssen.  
         
        Als erste MGM Camera 65-Produktion war das biblische Epos Ben Hur 
        vorgesehen, allerdings war das neue Filmverfahren eher fertig als die 
        Dreharbeiten beginnen konnte. Deshalb zog MGM 1957 die Bürgerkriegs-Romanze 
        Raintree County vor, um das Verfahren mit einer nicht ganz so 
        teuren Produktion zu testen. Allerdings wurden von Raintree County 
        gar keine 70mm-Kopien gezogen, der Film wurde nur in 35mm-CinemaScope 
        in die Kinos gebracht - nicht aus technischen Gründen, sondern weil in 
        allen Kinos mit 70mm-Projektoren mit Around the World in 80 Days 
        der einzige weitere 70mm-Film lief und MGM keine Chance sah mit Raintree 
        County dagegen konkurrieren zu können.  
         
        Die zweite Produktion in diesem Format schrieb Filmgeschichte - William 
        Wylers Neuverfilmung von Ben Hur wurde mit einem Regen von elf 
        Academy Awards überschüttet und gehört heute noch zu den imposantesten 
        Filmen dieser Zeit. Die 70mm-Roadshow-Kopien von Ben Hur hatten 
        das volle Bildformat von 2.76:1 des Negativs, wurden aber nur selten in 
        der kompletten Breite vorgeführt - die meisten Roadshow-Kinos beschränkten 
        sich bei der Projektion auf etwa 2.5:1, um die Leinwände optimal auszunutzen. 
         
         
        Die nach der Roadshow-Release angefertigten 35mm-Prints wurden zuerst 
        mit Letterbox-Balken ausgestattet um so im 2,35:1-Filmbild ein 2,5:1-Format 
        unterzubringen, aber spätere Prints wurden in 2,35:1 hergestellt und zeigten 
        in etwa die Mitte des größeren Negativs. Schon bei den Dreharbeiten wurde 
        die Bildkomposition so gestaltet, daß außerhalb des 2,35:1-2,5:1-Bereichs 
        keine wichtigen Sachen passieren.   | 
	
	
  
  	|   Anfang der 
        60er Jahre mußte MGM nach dem teuren Reinfall von Mutiny on the Bounty 
        seine Kamera-Abteilung an Panavision verkaufen und MGM Camera 65 wurde 
        in Ultra Panavision 70 umbenannt - den Namen, der von Robert Gottschalk 
        schon zu Beginn der Entwicklung vorgeschlagen wurde. Mit neuen Linsen 
        und noch besseren Kameras wurden bis 1966 insgesamt nur elf Filme in diesem 
        Format gedreht, die manchmal auch als 70mm-Cinerama beworben wurden.  
 
        Genauso wie bei anderen Filmformaten mit 65mm-Negativ wurde bei Videotransfern 
        früher auf eine 35mm-Reduktionskopie zurückgegriffen, weil es noch keine 
        akzeptablen Transfermöglichkeiten von 65mm-Negativen gab - im Gegensatz 
        zu Todd-AO und Super Panavision 70-Filmen konnte dabei nicht das gesamte 
        Originalnegativ, sondern nur der erheblich kleinere 35mm-Extraktionsbereich 
        abgetastet werden, wie MGM dies mit The Hallelujah Trail tat. 
        Warner hat jedoch mit Ben Hur und Mutiny on the Bounty 
        zwei der größten Ultra Panavision 70-Produktionen im vollen Bildformat 
        von den Originalnegativen in bester Qualität herausgebracht. 
        | 
	
	
  
 
  
  
  
 
  
   
    |  
	
	  16mm  
      | 
	
  
  	 
		
  			
    			| Einsatz: | 
    			seit 1923 | 
  			 
  			
    			| Bildformat: | 
    			1.33:1 | 
  			 
  			
    			| Kamera & Projektorlinse: | 
    			sphärisch | 
  			 
  			
    			| Gesamte Bildgröße: | 
    			0.404" x 0.295" (10.3 x 7.5 mm) | 
  			 
  			
    			| Genutzte Bildgröße: | 
    			0.373" x 0.272" (9.5 x 6.9 mm) | 
  			 
  			
    			| Geschwindigkeit: | 
    			24 Bilder pro Sekunde | 
  			 
  			
    			| Ton: | 
    			Mono-Lichtton | 
  			 
  		 
	
	  16mm-Film wurde erstmals 1923 von Kodak als erschwingliche 
        Alternative zu 35mm für Amateurfilmer angeboten und zuerst von Profis 
        wegen der schlechteren Qualität verschmäht. Das Ziel war dem privaten 
        Anwender zu ermöglichen, selbst zu filmen und Filmkopien aus der Kodakscope 
        Library auszuleihen oder zu kaufen, in der 16mm-Reduktionskopien von 35mm-Kinofilmen 
        verfügbar gemacht wurden. Mit der Erfindung des Tonfilms bekam auch 16mm-Film 
        eine Lichttonspur, und 1935 wurde von Kodak der erste 16mm-Farbfilm angeboten. 
         
 
        Die Breite des Filmstreifens wurde auf 16mm statt 17.5mm festgesetzt, 
        damit Amateure nicht auf die Idee kamen den stark feuergefährlichen 35mm-Film 
        in der Mitte durchzuschneiden und in 16mm-Kameras zu verwenden. Während 
        35mm-Film noch bis Anfang der fünfziger Jahre auf brennbarer Nitrat-Basis 
        hergestellt wurde, bestand 16mm-Material von Anfang an aus sogenanntem 
        Safety-Film aus Acetat. 16mm-Stummfilm besaß ursprünglich auf beiden Seiten 
        des Filmbilds Perforationen, die bei der Einführung des Lichttons auf 
        einer Seite weggelassen wurden um Platz für die Tonspur zu schaffen.  
        | 
	
	
   
    | 
 Mitte der dreißiger Jahre begann sich 16mm-Film zunehmend im 
        Lehrfilm-Markt zu etablieren und wurde wegen der im Vergleich zu 35mm-Equipment 
        kleinen und handlichen Kameras oft im zweiten Weltkrieg eingesetzt. In 
        den vierziger Jahren wurde 16mm immer mehr von Reportern und in den fünfziger 
        Jahren für erste Fernsehproduktionen eingesetzt. Vor der Entwicklung der 
        ersten Video-Magnetbandaufzeichnung wurden besonders in den USA Fernsehprogramme 
        wegen der Zeitverschiebung als 16mm-Kinescope-Kopie aufgezeichnet und 
        per Kurier zum andern Sender gebracht. In England wurden bei vielen Fernsehproduktionen 
        Außenaufnahmen in 16mm gedreht, weil die frühen Video-Systeme nicht transportabel 
        waren. Bei Nachrichtensendern war 16mm besonders beliebt und in Deutschland 
        noch bis Mitte der achtziger Jahre im Einsatz. 
        | 
	
	
	
  
  
   
    |  
	
	  Super 16 
      | 
	
  
  	 
		
  			
    			| Einsatz: | 
    			
          seit 1969 | 
  			 
  			
    			| Bildformat: | 
    			
          1.66:1 - 1.85:1 | 
  			 
  			
    			| Kamera & Projektorlinse: | 
    			sphärisch | 
  			 
  			
    			| Gesamte Bildgröße: | 
    			
          0.488" x 0.295" (12.4 x 7.5 
            mm) | 
  			 
  			
    			
          | Genutzte Bildgröße: | 
    			
          1.66:1 - 0.468" x 0.282" (11.9 
            x 7.2 mm) 
            1.85:1 - 0.468" x 0.253" (11.9 x 6.4 mm)  | 
  			 
  			
    			| Geschwindigkeit: | 
    			24 Bilder pro Sekunde | 
  			 
  			
    			| Ton: | 
    			
          Keiner (nur auf 35mm-Prints) | 
  			 
  		 
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	   Super16 wurde Ende der sechziger Jahre vom schwedischen 
        Kameramann Rune Ericson entwickelt, der das 16mm-Filmbild nach rechts 
        hin ausgedehnte und den Platz verwendete, der bei normalem 16mm-Film für 
        die zweite Perforation oder die Tonspur reserviert ist. Durch das breitere 
        Format des vergrößerten Filmbilds im Format 1.66:1 entsteht 
        beim Umkopieren auf 35mm kein so großer Qualitätsverlust wie 
        bei herkömmlichem 16mm-Film. Super16 ist kein Vorführformat, 
        obwohl zu speziellen Zwecken umgebaute Projektoren existieren, die während 
        Filmproduktionen zur Wiedergabe von Dailies verwendet werden. 
         
        Super16 hat sich in den letzten Jahren als Alternativformat für Filmemacher 
        entwickelt, die entweder aus künstlerischen oder finanziellen Gründen 
        nicht auf 35mm drehen können oder wollen, aber trotzdem als Zielformat 
        35mm haben. Heutzutage hat 16mm in der Super-Variante wieder enorm an 
        Bedeutung gewonnen, weil das digitale Interpositiv ein verlustloses Umkopieren 
        auf 35mm-Film ermöglicht und so die Bildqualität fast genauso 
        gut wie bei 35mm ist. Kamerahersteller wie Arri oder Aaton stellen inzwischen 
        hochwertige Super16-Kameras her, die die gleiche Funktionalität wie 
        35mm-Modelle bieten und teilweise sogar mit den gleichen Linsen arbeiten 
        können. 
     
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	  8mm / Normal 8 / Double 8 
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    			| Einsatz: | 
    			1900 | 
  			 
  			
    			| Bildformat: | 
    			1.33:1 | 
  			 
  			
    			| Kamera & Projektorlinse: | 
    			sphärisch | 
  			 
  			
    			| Gesamte Bildgröße: | 
    			
          0.192" x 0.145" (4.88 x 3.68 
            mm) | 
  			 
  			
    			| Genutzte Bildgröße: | 
    			
          0.172" x 0.129" (4.37 x 3.28 
            mm) | 
  			 
  			
    			| Geschwindigkeit: | 
    			
          16-18 Bilder pro Sekunde | 
  			 
  			
    			| Ton: | 
    			
          Keiner | 
  			 
  		 
	
	  Der erste 8mm-Schmalfilm wurde 1932 von Eastman Kodak 
        als billige 16mm-Alternative eingeführt und wurde wegen des günstigen 
        Filmmaterials und der handlichen Kameras, die oft nicht größer als normale 
        Fotoapparate waren, bei Amateurfilmern besonders beliebt.  
 
        Unbelichteter 8mm-Film bestand aus beidseitig perforiertem 16mm-Film mit 
        beidseitigen Perforationslöchern, der als Umkehrfilm auf kleinen Spulen 
        mit 25 Feet bzw. 7.5 Metern ausgeliefert wurde. Die Spulen mit fünf Zentimeter 
        Durchmesser wurden per Hand in die Kameras eingefädelt und mußten nach 
        der Hälfte der Belichtung umgedreht werden, um die zweite Seite des 16mm 
        breiten Films zu belichten. Nach der Entwicklung wurde der Film im Labor 
        in der Mitte auseinander geschnitten und zusammengeklebt, so daß man einen 
        8mm breiten Film mit 15 Metern Länge pro Spule erhielt.  
 
        Verwendet wurde fast ausschließlich Umkehrfilm, der nach der Entwicklung 
        sofort ein Positiv-Bild lieferte. Zuerst war nur Schwarzweißfilm verfügbar, 
        aber 1935 wurde derKodachrome-Farbumkehrfilm eingeführt, den es außer 
        in 8mm auch in 16mm und 35mm gab. Es war das erste Mal, daß ein Farbfilm 
        für die breite Masse der Hobbyfilmer verfügbar war, allerdings war der 
        Preis vor Ende des zweiten Weltkriegs gegenüber Schwarzweißfilm extrem 
        teuer. In den fünfziger und sechziger Jahren wandelte sich die Situation 
        aber ins Gegenteil, denn die Herstellung von Farbfilm wurde viel billiger 
        und schnell war 8mm-Schwarzweißfilm wegen der geringeren Nachfrage teurer 
        und nur noch für Profis interessant.  
 
Der Film wurde mit Geschwindigkeiten von 16-18 Bildern pro Sekunde aufgenommen, was bei den 5cm-Spulen für ca. drei Minuten Film reichte, die aber nicht am Stück aufgenommen werden konnten, weil man die Spule nach der Hälfte der Laufzeit umständlich herumdrehen mußte. Dadurch hatte 8mm-Film auch den inoffiziellen Namen Double-8 oder Doppel-8, wobei sich diese Bezeichnung nur auf den unbelichteten Film und nicht den entwickelten Streifen bezog. Die meisten frühen 8mm-Kameras waren nicht batteriebetrieben, sondern besaßen ein Uhrwerk, das aufgezogen werden mußte und etwa 30-60 Sekunden lang die Kamera betrieb - angesichts einer Laufzeit von ca. 90 Sekunden pro Filmhälfte war dies aber mehr als genug. 
 
 
        Trotz der etwas unbequemen Handhabung wurde 8mm-Film wegen des unschlagbaren 
        Preis-Leistungsverhältnisses zum beliebtesten Amateurfilmformat der dreißiger 
        bis sechziger Jahre, bis Kodak 1965 das verbesserte Super 8-System auf 
        den Markt brachte. Wegen der Millionen verkauften Kameras und Projektoren 
        wurde Normal-8 aber noch lange nicht verdrängt und von vielen Amateurfilmern 
        noch Jahrzehnte lang weiterverwendet. Seit der Super 8-Einführung wurden 
        zwar kaum noch Normal-8-Kameras hergestellt, aber Film wurde nach wie 
        vor von Kodak und anderen Herstellern verkauft.  
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	  Super 8 / Single 8 
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          | Einsatz: | 
          seit 1965 | 
         
         
          | Bildformat: | 
          1.37:1 | 
         
         
          | Kamera & Projektorlinse: | 
          sphärisch | 
         
         
          | Gesamte Bildgröße: | 
          0.224" x 0.163" (5.69 x 4.14 
            mm) | 
         
         
          | Genutzte Bildgröße: | 
          0.209" x 0.156" (5.31 x 3.96 
            mm) | 
         
         
          | Geschwindigkeit: | 
          24 Bilder pro Sekunde | 
         
         
          | Ton: | 
          Mono-Licht- oder Magnetton | 
         
       
	
	  Etwas mehr als dreißig Jahre nach der Einführung des 8mm-Schmalfilms 
        brachte Kodak im Jahr 1965 einen verbesserten 8mm-Film auf den Markt, 
        der ein größeres Filmbild und handlichere Filmkassetten besaß und sogar 
        mit einer Magnet- oder Lichttonspur ausgestattet werden konnte.  
         
        Die Einführung von Super 8 war eine Folge von Verhandlungen zwischen Kodak, 
        Fuji und Agfa, die gemeinsam ein verbessertes 8mm-Filmsystem zu den Olympischen 
        Spielen 1964 in Tokio herausbringen wollten. Kodak entschloß sich aber 
        die Kooperation mit den beiden Konkurrenten vorzeitig zu beenden und kündigte 
        Ende 1964 das Super 8-System als eigene Entwicklung an, die Anfang 1965 
        auf den Markt gebracht wurde. Fuji konterte daraufhin mit dem Single 8-System, 
        das andere Kamera-Kassetten besaß, aber den gleichen Film wie Super 8 
        verwendete und damit auf den selben Projektoren abgespielt werden konnte. 
        DIe Kameras waren nicht miteinander kompatibel und während Single 
        8 in Japan sehr populär wurde, entwickelte sich Super 8 in Europa 
        und den USA als Markführer. 
         
        Das gegenüber Normal 8 um ca. 36% größere Filmbild von Super 8 wurde durch 
        eine Verkleinerung der Perforationslöcher ermöglicht, außerdem befand 
        sich das Filmbild nicht mehr zwischen zwei Perforationslöchern, sondern 
        zentriert neben einem Loch. Das Filmmaterial wurde im Laufe der Zeit immer 
        besser und konnte wegen des vergleichsweise kleinen Negativs zwar nicht 
        direkt mit größeren Filmformaten konkurrieren, hatte aber trotzdem eine 
        solide Bildqualität, die ein unschlagbares Preis-Leisungsverhältnis bedeutete. 
         
         
        Der unbelichtete Film wurde nicht mehr auf Spulen geliefert, sondern in 
        Kassetten mit den Maßen 71x75x24mm, die nur noch in die Kameras eingelegt 
        werden mußten. In den Kassetten befanden sich zwei übereinander liegende 
        Filmspulen mit 50 Feet bzw. 15 Meter 8mm-Film, der im Gegensatz zu Normal 
        8 am Stück durchlaufen konnte und so bei den für Stummfilm vorgesehenen 
        18 Bildern pro Sekunde etwa drei Minuten ununterbrochenen Film ermöglichte. 
        Die Kassetten besaßen eine eigene Andruckplatte und waren so lichtdicht 
        gebaut, daß man auch einen schon teils belichteten Film aus der Kamera 
        nehmen, später wieder einsetzen konnte und dabei nur die 23mm Film dem 
        Licht aussetzte, die an der Aussparung des Kassettengehäuses offen lagen. 
         
      
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Zusätzlich zu den sehr stark verbreiteten Stummfilmkassetten führte Kodak 1973 eine spezielle, etwas größere Tonfilmkassette ein, in der sich ein Film mit Magnetstreifen befand, mit dem man Ton direkt in der Kamera aufnehmen konnte. Da der Ton aber versetzt zum Bild aufgenommen wurde, ließen sich diese Filme nur sehr schlecht schneiden. Trotz dieser Einschränkungen waren im gehobenen Amateurfilmbereich Super 8-Tonfilmkameras sehr beliebt, konnte sich gegenüber dem viel preisgünstigeren Stummfilm für die breite Masse der Hobbyfilmer nicht durchsetzen.
 
 
Super 8-Film wurde nicht nur von Kodak, sondern von vielen anderen Herstellern angeboten. In Deutschland waren neben dem Kodakchrome 25 auch Agfa mit dem Agfachrome 40 und später Moviechrome 40 sowie Porst, Perutz und einige andere kleinere Firmen auf dem Markt. Im Amateurfilmbereich hatte sich die 15-Meter-Stummfilmkassette durchgesetzt, aber es gab außer den teuren Tonfilmkassetten auch eine kurzlebige 60-Meter-Kassette für spezielle Kameras und einige andere Systeme, die sich aber nie so wie die Standard-Kodakkassette verbreiteten. Eine Kassette Kodakchrome 25 kostete Ende der achtziger Jahre ca. 10 DM, Agfas Moviechrome 40 war sogar noch etwas billiger, hatte aber eine nicht ganz so gute Qualität wie der hochwertige Kodak-Film. Die Preise schlossen eine Entwicklung mit ein, jeder Packung lag ein Umschlag für den Versand zum Labor des Herstellers, der den Film meist innerhalb spätestens einer Woche entwickelt zurückschickte. 
 
 
        Super 8 wurde aber nicht nur unbelichtet verkauft, sondern es gab auch 
        zahllose Unterhaltungsfilme zu kaufen, die allerdings meist von ihren 
        ursprünglichen Kinofassungen wegen den Einschränkungen durch die Spulengrößen 
        stark gekürzt wurden. Diese Super 8-Kauffilme waren aber in den Zeiten 
        vor der Einführung des Videorecorders Ende der siebziger Jahre sehr beliebt, 
        weil es eine gegenüber 16mm und 35mm vergleichsweise spottbillige Möglichkeit 
        war, sich Kinofilme in den eigenen vier Wänden anzuschauen.  
 
Auf dem Hobbyfilm-Markt wurde Super 8 schon seit Anfang der neunziger Jahre von Videokameras verdrängt. Während auch ernsthafte Amateurfilmer in dieser Zeit mehr auf Camcorder umstiegen, hat in den letzten zehn Jahren die Verwendung von Super 8 aus künstlerischen Gründen wieder zugenommen. Obwohl keine neuen Kameras mehr hergestellt werden und Filmemacher auf Gebrauchtgeräte angewiesen sind, ist von Kodak und vielen anderen Herstellern immer noch Super 8-Film zu bekommen - die Entwicklung ist allerdings nicht mehr wie früher im Preis inbegriffen und es gibt auch nicht mehr so viele Entwicklungslabore. Durch die Möglichkeit der digitalen Filmabtastung und dem Filmschnitt im Computer hat sich Super 8 aber gerade für ernsthafte Hobby-Filmemacher heute wieder etabliert, die einen klinisch reinen Video-Look vermeiden wollen.  
       
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